August 2024: Laut PETA leben in der Türkei Schätzungen zufolge vier bis sechs Millionen Straßenhunde. Trotz massiver landesweiter und internationaler Proteste hat die Generalversammlung des türkischen Parlaments am Morgen des 30. Juli den 17 Artikel umfassenden Gesetzesvorschlag zur Änderung des Tierschutzgesetzes verabschiedet.
Das neue Gesetz schreibt vor, dass alle Straßenhunde eingefangen und in Tierheimen untergebracht werden müssen. Aggressive und kranke Hunde sowie jene, die ‘gefährlichen‘ Rassen angehören, sollen eingeschläfert werden. Wie mit ‘unvermittelbaren‘ Hunden umgegangen wird, ist bislang unklar. Die subjektive Einschätzung der Tierheimbetreiber kann damit das Todesurteil für die Tiere bedeuten.
Leider sind die Zustände in vielen städtischen Tierheimen katastrophal. Tierschützende berichten, dass Hunde in diesen Einrichtungen oft vernachlässigt und misshandelt werden und nicht selten sterben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für die Hunde in der Türkei einzusetzen. Bitte helfen Sie noch heute!
Laut PETA haben individualle Anschreiben am meisten Effekt, deshalb bitten wir Sie darum, eine E-Mail an die türkische Botschaft in Berlin zu schicken. Einen Mustertext finden Sie unten.
Die Tierschutzorganisation VETO hat eine Online-Petition gestartet. Mehr Infos hier.
PETA-Vorschlag für eine E-Mail an die türkische Botschaft in Berlin
Bitte wenden Sie sich mit einer höflichen Nachricht an die türkische Botschaft in Berlin unter botschaft.berlin@mfa.gov.tr und bringen Sie Ihre Besorgnis über die Pläne zum Ausdruck. Nachfolgenden Mustertext können Sie bei Bedarf gerne als Vorlage verwenden. Individuelle Anschreiben haben einen größeren Effekt.
Mustertext:
Sehr geehrter Herr Botschafter,
mit großer Sorge habe ich davon erfahren, dass die Türkei heimatlose Hunde einfangen und töten lassen will, wenn sie innerhalb von 30 Tagen nicht vermittelt werden können. Ich bin entsetzt über diese herzlosen Pläne und bitte Sie, davon Abstand zu nehmen. Das massenhafte Einfangen und Töten von Hunden hat keinen nachhaltigen Einfluss auf die Populationsdichte heimatloser Hunde, da immer neue Tiere geboren werden. Durch das Wegfangen von einzelnen Hunden verbessern sich die Überlebenschancen der verbliebenen Tiere. Somit sind Massentötungen nicht nur unwirksam, sondern auch kontraproduktiv.
Die einzige zukunftsfähige und tierwürdige Lösung zur nachhaltigen Populationskontrolle sind flächendeckende Kastrationsprogramme. Die Methode „Neuter & Release“ sieht vor, heimatlose Tiere behutsam einzufangen, zu kastrieren, tierärztlich zu versorgen, zu impfen und anschließend in das vertraute und sichere Revier zurückzusetzen; dort müssen sie dann weiterhin versorgt werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt diese Methode in ihren Guidelines for Dog Population Management.
Tiere aus Privathaushalten und der gewerbliche Handel mit Hundewelpen vergrößern fortwährend die Population der heimatlosen Hunde. Daher sind flankierend folgende Maßnahmen ebenfalls erforderlich, um das Ziel zu erreichen:
Ein Verkaufsverbot für Hunde in Zoohandlungen
Hohe Strafen für das Aussetzen von Hunden
Eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Hunde in Privathaltung
Ich bitte die türkische Regierung, die tierfreundlichen und nachhaltigen Maßnahmen umzusetzen und Hundetötungen zu unterlassen.
Mit freundliche Grüßen